Technologie-Hochburg München: Hubspot für ambitionierte Gamer
München gilt als eine der Technologie-Hochburgen Deutschlands, mit vielen dort angesiedelten Tech-Unternehmen, einem hervorragenden Ausbildungsangebot sowie vielen Initiativen und Events. Besonders junge Menschen zieht es in die Landeshauptstadt, wo die Jobaussichten in der Industrie wie auch das Unterhaltungsangebot groß sind. Gerade wer sich für Games begeistert - sowohl als Hobby, womöglich aber auch als Karriere - findet in München reichlich Gelegenheit zum Lernen, Kontakte zu knüpfen und in das Berufsfeld einzusteigen.
Im Februar fand beispielsweise jüngst die GG Bavaria statt - kurz für Good Game, eine Gaming Convention rund um eSport, Gaming, Anime, Cosplay und ,,Nerd Culture", jedoch auch inklusive Career Days für alle, die darin mehr als nur ein Hobby sehen. In der Motorworld München fanden sich von 17. bis 18. Februar über 5.000 Besucher ein, um selbst zu spielen, neue Games besonders aus bayerischen Entwicklerstudios kennenzulernen und Größen der Branche zu treffen. Interaktion wurde dabei großgeschrieben, über 100 bekannte Games wie FC24, League Of Legends und Klassiker wie Legends of Zelda und Donkey Kong konnten hier gespielt werden, und mit etwas Glück traf man sogar seine liebsten Twitch-Streamer und konnte sich hautnah mit ihnen austauschen oder sie in Aktion erleben.
Doch auch Karriere wurde hier großgeschrieben, kräftig unterstützt von der Regierung, wie Dr. Fabian Mehring, der bayerische Staatsminister für Digitales, in seiner Begrüßungsrede erklärte und die Messe als ,,eindrucksvolles Schaufenster unserer vielfältigen bayerischen Gaming-Kultur und eine tolle Visitenkarte für ein modernes, innovatives Digitalland Bayern" bezeichnete. Anwesend waren im Rahmen der Career Days zahlreiche Firmen aus der Gaming-Branche wie auch Universitäten, die ihre Studiengänge rund ums Gaming vorstellten, daneben auch Vorträge und Workshops boten, um neue Skills zu lehren. Wer die GG Bavaria dieses Jahr verpasst hat, kann sich schon jetzt auf 2025 freuen, wenn die Convention in die dritte Runde geht.
Man braucht sich jedoch nicht bis zum nächsten Jahr gedulden, um tiefer in die Industrie einzusteigen und neben dem Spielen an sich Chancen zur Weiterbildung zu entdecken und Karrieremöglichkeiten zu erkunden. Auch das JFF, Institut für Medienpädagogik, ist in der Isarmetropole angesiedelt und bietet ein hervorragendes Angebot an Veranstaltungen, Workshops, Gameslabs und Camescamps für begeisterte Gamer jeden Alters. Hier geht es speziell um die Herausbildung des Nachwuchses, mit Jugendtagungen, an denen die Teilnehmer Medienphänomene und andere brennende Themen diskutieren können. Gleichzeitig gibt es auch hier viel Gelegenheit selbst aktiv zu werden, sei es bei Minecraft-Workshops und anderen Games-Workshops oder der ComputerSpielAkademie. Pädagogik besitzt in diesem Zusammenhang hohen Stellenwert, und auch die Gefahren von exzessivem Spielen und Games-Sucht werden diskutiert. Mitte März findet hier die Veranstaltung ,,Flimmern & Rauschen" statt, wo Nachwuchsfilmemacher ihre Kurzfilme am Gasteig vorstellen. Auch im Bereich Forschung wird hier viel getan - zu Themen wie Medienbildung oder Medienerziehung in Familien. Das JFF Labs4Future ist eine von fünf Initiativen im Rahmen eines vierjährigen Förderprogramms, im Rahmen derer besonders Kindern und Jugendlichen aus sozial ungleichen Schichten der Zugang zu Workshops wie Digital Storytelling, Virtual Reality oder Coding ermöglicht wird.
Die Münchener Schulen und Universitäten sind ihrerseits darum bestrebt attraktive Angebote für den Nachwuchs der Gaming-Branche zu bieten. Die Hochschule München rief beispielsweise ein Computerspiel-Labor ins Leben, wo die Studierende selbst Medienkonzepte entwickeln und neue Games ausprobieren können. Neben Gaming-PCs findet man hier Konsolen sowie die entsprechende Präsentationstechnik für Workshops und andere Veranstaltungen.
Die Möglichkeiten in der Branche einen Beruf zu finden sind vielseitig - neben Programmierern werden zur Entwicklung von Games auch Drehbuchautoren, Grafikdesigner, 3D Artists und zahlreiche andere Experten benötigt. Neben Videospielen und Spiele-Apps wird derzeit auch der online Casino Bereich immer wichtiger, der gerade in Deutschland noch relativ neu ist und starkes Wachstumspotenzial besitzt. Zocken um Geld, im Netz oder per mobiler App, ist hier erst seit dem neuen Glückspielstaatsvertrag von 2021 legal, weshalb derzeit immer mehr neue Anbieter auf den Markt strömen und hier mit vielseitigen Angeboten locken. Neben der Entwicklung ständig neuer Slots zu verschiedenen Themen wollen die meisten Anbieter auch mobil vertreten sein, weshalb in diesem Bereich besonders App-Entwickler gefragt sind.
Neben der Ausbildung gibt es in München damit auch hervorragende Berufschancen, mit vielen dort angesiedelten Entwicklerstudios. Der Games Bavaria Munich e.V. wurde ins Leben gerufen, um die ,,gemeinsamen Interessen ansässiges Unternehmen des Gamesbranche zu vertreten", wobei die Vernetzung zwischen Wirtschaft und Politik sowie die Verbesserung der Ausbildungschancen zentrale Rollen spielen. Zu den Mitgliedern gehören über 20 örtliche Entwicklerstudios, darunter auch Mimimi Games, das für sein Spiel ,,Shadow Gambit: The Cursed Crew" gerade mit dem deutschen Entwicklerpreis für das beste deutsche Spiel ausgezeichnet wurde.
Nicht jeder will das Hobby zum Beruf machen, und selbstverständlich bietet München auch eine Menge Gelegenheit, um einfach gemeinsam mit Bekannten und Freunden zu gamen. Besonders angesagt sind derzeit VR-Studios wie beispielsweise ,,Vaons" auf der Leopoldstraße in Schwabing, wo VR-Games wie auch VR-Escapegames angeboten werden, und wo man allein oder gemeinsam, zu Geburtstagen oder sogar Firmenevents mit den modernsten Brillen in die Virtual Reality Welt abtauchen kann.
Image copyright Alexandra Palme/ GG Bavaria