Warum Online Poker für Anfänger besser ist

Thu 6th Jul, 2023

Eine Streitfrage fast so alt wie das Internet: Online oder Live Poker - was ist besser? Vor allem Anfängern ist entschieden zum Pokern im Internet zu raten. Es ist viel einfacher und günstiger, Poker online zu üben. Poker-Seiten vergeben oft einen Bonus an neue Spieler. Darüber hinaus liegen die Mindesteinsätze weitaus niedriger.

Schneller mehr Spielpraxis sammeln

Online Poker teilt in der gleichen Spielzeit mehr Hände aus. 25 Händen an einem Live-Tisch stehen bis zu 100 Hände online gegenüber. Hände live dauern oft mehrere Minuten, das gilt auch für einfache Varianten wie Texas Hold´em. Online verbleiben oft nur wenige Sekunden pro Entscheidung. Überdies lassen sich online mehrere Tische parallel starten. Professionelle Spieler besetzen vier oder mehr Tische gleichzeitig, stellen sich so hunderten Händen pro Stunde.

Turniere zeichnen ein ähnliches Bild. Während es in der lokalen Spielbank mühevoll wäre, zeitgleich mehrere Turniere zu bestreiten, klicken sich die Spieler bei Online Poker oft durch ein halbes Dutzend Turniere, ohne ins Schwitzen zu geraten. Obendrein gehen Poker Turniere im Internet schneller zu Ende. Lediglich bei Main Events wichtiger Turnierserien bricht ein zweiter Tag an, bevor ein Sieger gefunden wird. Bei Turnieren in der Spielbank sind mehrtägige Turniere keine Seltenheit.

 

Unendliche Trainingsmaterialien

Online haben sich Spieler in Foren und auf Trainingsseiten zusammengeschlossen, um Hände zu erörtern und Strategien auszutüfteln. Manche Plattformen erheben Gebühren, bevor Spieler Zugriff auf Videos und andere Trainingsmaterialien erlangen. Viele Informationen stehen jedoch kostenlos bereit. Wer sich auf das Training einlässt, reift schneller als jeder Live-Spieler zu einem Poker-Ass heran.

Sogar Poker Software lässt sich kostenlos herunterladen. Darunter etwa Solver-Programme, mit denen es möglich ist, Poker Hände mathematisch zu berechnen. Auf diese Weise finden Spieler selbst für schwierige Spielsituationen geeignete Lösungen. Video-Guides erläutern, wie Solver sinnvoll zu verwenden sind.

 

Niedrigere Einsatzlimits

Anfänger zahlen in Spielbanken wesentlich mehr Lehrgeld als online. Selbst die Tische mit den niedrigsten Einsätzen haben in der Regel Blinds von 1 EUR und 2 EUR. Online existieren jedoch sogar Tische, die sich mit 0,01 EUR und 0,02 EUR begnügen. Turniere sind ebenso ab 1 EUR und sogar um noch niedrigere Beträge spielbar. Freerolls verzichten etwa ganz darauf, eine Teilnahmegebühr zu erheben - und zahlen trotzdem Preisgelder aus. Die Einsatzhürde, die Live Poker plagt, wird online eingerissen. So können Spieler mit geringem Budget Erfahrungen sammeln, ohne das wertvolle Bankroll-Management ad acta zu legen.

 

Kein Pokerface - kein Problem

Unerfahrene Spieler messen dem Pokerface oftmals zu viel Bedeutung bei. Selbstverständlich berücksichtigen die besten Spieler Mimik und Körperhaltung. Im Vordergrund stehen aber immer die Grundlagen. Bevor sich Anfänger dem Pokerface zuwenden, ist es ratsam, das Basiswissen zu festigen.

Beim Pokern online kommen Spieler gar nicht erst in Versuchung, Gesichtsausdrücke zu trainieren oder sich mit Tells und ,,Reverse Tells" (das bewusste Aussenden fehlerhafter Tells, um den Gegner zu täuschen) zu beschäftigen. Tatsächlich liegt der Fokus auf dem eigenen Spiel, ohne sich von Störfaktoren aus dem Tritt bringen zu lassen.

 

Mit einem Bonus Poker spielen

Die Mindesteinsätze liegen in der Spielbank höher als online. Allerdings sinken die Kosten online aus einem weiteren Grund: Boni. Wer sich neu auf einer Poker-Seite einfindet, bekommt zumeist einen Bonus auf die erste Einzahlung. Manchmal umfasst dieser Bonus Turniertickets, mit denen das Buy-in bei Turnieren entfällt. Weit verbreitet ist zudem Bonus-Guthaben, das der Spieler mit fortlaufender Spielzeit freispielt.

 

Auch wenn an den Poker Bonus Bedingungen geknüpft sind, zehren Anfänger mit einem Bonus länger von der Einzahlung. In der lokalen Spielbank gibt es für gewöhnlich kein Pendant zum Willkommensbonus.

 

Keine Anfahrtswege oder Öffnungszeiten

Selten ist die lokale Spielstätte fußläufig erreichbar. Meist ist es empfehlenswert, mit einem Auto anzureisen. Dies ist mit zusätzlichen Kosten und Zeitaufwand verbunden. Wer online spielt, kann hingegen ohne Anfahrt an Cashgames oder Sit and Gos teilnehmen.

Mittlerweile verfügen viele Poker-Seiten über mobile Apps, die es erlauben, sich unterwegs oder daheim auf dem Sofa in die Action einzuklinken. Zu jedem Zeitpunkt, ohne sich irgendwelchen Öffnungszeiten unterzuordnen. Da sich online Spieler aus der ganzen Welt verbinden, findet sich auch nachts um 3:00 Uhr ein Tisch mit Spielern.

 

Anonymität wahren

Nicht wenige Menschen setzen Poker mit anderen Glücksspielen gleich. Daher ist es verständlich, anonym bleiben zu wollen. Da Einsteiger erst noch Erfahrungen sammeln, ist die Sorge Dritter oft nachvollziehbar. Umso ratsamer ist es, die ersten Gehversuche online zu unternehmen und in aller Ruhe herauszufinden, wie es um das eigene Spielvermögen bestellt ist.

Gänzlich anonym sind Spieler auf den Poker-Seiten natürlich nicht. Bei der Anmeldung müssen Spieler Name und Anschrift offenlegen. Die Betreiber haben genau wie Spielbanken die Pflicht, neue Spieler zu identifizieren. Um zum Beispiel Jugendliche von den Seiten fernzuhalten.

 

Fazit: Internet Poker hat viele Vorzüge

Um sich Strategien anzueignen und zu anderen Spielern aufzuschließen, ist es fast unerlässlich, Internet Poker zu spielen. Schon der Umstand, dass Spieler an einem Tisch online viermal mehr Hände ausgeteilt bekommen, ist ausreichend, um Online Pokern den Vorzug zu geben.

Wer bloß live mitmischt, beraubt sich jahrelanger Erfahrungen, die sich online in einem Bruchteil der Zeit aufbauen lassen. Und sobald das Grundwissen sitzt, ist immer noch Zeit für gesellige Abende in der Spielbank.


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